Es war ein regnerischer Sommerabend und die dichten Wolken, die sich am Steineichenwald fingen, drückten aufs Gemüt. Ulfried und seine Freunde saßen schon seit Stunden zusammen und überlegten, was sie nun tun könnten um ihr Dorf zu retten. Seit einiger Zeit schon starrte jeder in seinen Becher und schwieg. Sie schauten auch nicht auf, als der Wirt neue Getränke brachte. Ein krachender Donnerschlag des draußen inzwischen heranziehenden Sommergewitters riss sie aus ihrer Lethargie.

Frumold war der Erste, der seine Worte wieder fand:"Also Freunde, es ist klar, dass wir so viel Geld kaum auf Ehrliche weise besorgen können" - Ulfried starrte ihn Finster an - "Moment, wartet, wartet. Wir können natürlich hoffen, dass wir Aufträge finden, die recht einträglich sind, aber diese würden ja höchstens die Zinsen finanzieren. Wir müssen etwas großes finden, einen Schatz oder so!"
"Und, schwebt Dir da etwas konkretes vor?" fragte Ulfried. "Nun", entgegnete der Gaukler, "ich finde wir sollten ins Mittelreich ziehen. Zum einen sind dort die großen Städte des Kaiserreiches, in denen ist immer was zu holen. Auch gibt es dort den Reichsforst, in dem sich noch einige Reste alter Hochelfenstädte befinden sollen. Und erst die Minen der Zwerge in den Bergen. Die bunkern doch alle Schätze!"
"Wenn es um alte Geheimnisse geht, ich habe in meiner Ritterausbildung vom Orden der Theaterritter gehört. Diese waren im Bornland und haben auch manches Geheimnis und manchen Schatz hinterlassen. Auch hörte ich vom Neunaugensee und dem Nebelmoor, dort sind noch viele alte unentdeckte Orte. Im Moor verschwinden ausserdem viele Handelszüge. Hm oder habt Ihr schon einmal von der Unterstadt in Havena gehört?" Ulfried blickte seine Kameraden fragend an.
Bogumil räusperte sich: "Ähem, also wenn wir wirklich auf Schatzsuche gehen wollen, dass empfehlen sich aus wissenschaftlicher Sicht vor allem die extremen Gegenden. Dort ist die Wahrscheinlichkeit noch etwas zu finden wesentlich höher. Im hohen Norden zum Beispiel sollen ebenfalls Überreste der Hochelfen zu finden sein. Auch sucht man in den gloranisch beherrschten Teilen der Welt nach dem kostbaren Theriak. Wir könnten aber auch in den tiefen Süden gehen. Was viele nicht wissen: Die Wüste Khom soll einst ein fruchtbarer Urwald gewesen sein, das Reich des legendären goldenen Drachen. Unvorstellbare Schätze müssen dort ruhen. Und in der Südsee, Al Anfa und die Waldinseln, das ist alles Piratengebiet. Wo Piraten sind, gibt es auch versteckte Schätze."
"Wir können ja auch gleich nach Maraskan gehen und dort dieses Endurium suchen gehen. Oder wir versuchen, einen Drachen um seinen Hort zu erleichtern!" entgegnete Frumold sarkastisch.

Eine Weile starrten alle wieder ins Nichts, bis Ulfried schließlich einen Entschluss fasste. "Es nützt nichts, das wir hier herum sitzen. Ich sage, wir gehen zunächst nach Andrafall. Das Turnier dort ist ein Anfang, ihr habt den Boten ja gehört, es soll wertvolle Preise zu gewinnen geben. Und die Kontaktpflege kann nie schaden. Unterwegs können wir uns immer noch entscheiden, wohin wir unsere Schritte lenken. Für Eichingen und für Rondra sage ich. Prost, Freunde!"